Anlage zur IV. Generation

 

 

8.   Philipp Carl   N i c k e l

 

   Er besuchte das damalige einzige Lehrerseminar in Nassau,   I d s t e i n,   wo eine    Anzahl tüchtiger Lehrer, die ihre Vorbildung bei dem großen Pädagogen Pestalozzi in der Schweiz erhalten hatten, wirkten.

   Dann erhielt er seine erste Anstellung in dem Dörfchen   L i n d s c h i e d   bei Bad Schwalbach 1845. Zu dem Dorfe gehörte noch das kleinere Dorf   H a i n b a c h. Im Juli 1847 wurde der Lehrvikar   N i c k e l  fest an der Schule angestellt und erhielt die Bezahlung von 180 Gulden, nämlich 170 bar und 10 Gulden Wohnungsanschlag.

   Am 3. Dezember 1849 verheiratete er sich in I. Ehe mit Marie Katharine  

D i e f e n b a c h,   vom Hof Gieshübel bei Lindschied.

   Dann wurde er nach dem Dorfe   E y e r s h a u s e n   , Amt Dillenburg versetzt 1849, wo er aber nur 150 Gulden Gehalt bekam. Anscheinend war dies eine Strafstelle, denn – wie er selbst erzählt – hat er in Lindschied einmal einen katholischen Pfarrer zur Tür hinaus gejagt, und da ist er zur Strafe versetzt worden.

   Von Eyershausen erfolgte dann seine Versetzung nach   M i t t e l f i s c h b a c h   , wo er an Besoldung erhielt: 181 Gulden bar, Wohnung zu 20 Gulden Anschlag, Zinsen von Sterbfäll-Kapitalien 16,54 Gulden, Benutzung von 91 ½ Ruthen Schulgut, in Gärten und Wiesen bestehend, angeschlagen zu 19 Gulden, in Sa. 237 Gulden.

Im Jahre 1869 wurde die Besoldung erhöht auf 380 Gulden unter Einschluss des Kirchendienstes.

   Am 1. Januar 1869 wurde er nach   B r a n d o b e r n d o r f   als erster Lehrer versetzt und erhielt hier laut Dekret:

Bar:           254 Thaler   9 Silbergroschen

Wohnung:   11 Thaler 13 Silbergroschen

Schulgut:     20 Thaler 00 Silbergroschen

                  285 Thaler 22 Silbergroschen.

Als Organist erhielt er noch weiter jährlich 17 Thaler 4 ½ Sgr. Dann musste er mitversehen zunächst noch die zweite Stelle und erhielt dafür weitere 57 Thaler 4 ½ Silbergroschen.

Im Jahre 1871 erhöhte man seine Besoldung auf 300 Thaler.

1884 gibt ihm die Gemeinde eine persönliche Gehaltszulage von jährlich 75 Mark.

   Die erste Frau, geb.  D i e f e n b a c h   stirbt nach kurzer Ehe in Eyershausen 1855 und er schließt eine zweite Ehe mit Marie Elisabeth   O r t m a n n,   gebürtig aus Offdilln. Diese war geboren 28. Februar 1827 und starb auch nach wieder kurzer Ehe am 31. Januar 1860.

Im Januar 1861 schloss er dann, gezwungen durch die Verhältnisse die dritte Ehe mit Anna Margarethe   S c h m i d t,   Tochter des Landmanns Leonhard S c h m i d t   und seiner Ehefrau Anna Christine   C h r i s t.   Sie war geboren zu Offdilln  4.VII.1835 und starb zu Brandoberndorf 30.III.1878.

   Aus 1. Ehe gingen 5 Kinder hervor, (1 Sohn und 4 Töchter)

          2.                    1 Kind                 (Tochter)

          3.                    6 Kinder              (4 Söhne und 2 Töchter) 2 Söhne -Tod- als Säuglinge  

 

Philipp Carl   N i  c k e l   starb zu Brandoberndorf am 19.VIII. 1894, 69 Jahre 4 Monate alt.