Was wir Ihnen über unseren
Sohn Jost sagen können, Herr Pfarrer:
Wir, seine Familie, haben
Jost geliebt, und das wird immer so bleiben. Zu seiner Schwester Ina
hatte Jost eine besonders innige Beziehung. Die beiden hatten den „humorvollen, lieben Draht“
zu einander
– das hat uns immer besonders glücklich gemacht. Auch mit Inas Lebensgefährten
Johannes verband ihn
herzliche familiäre Zuneigung.
Er war da, wenn wir ihn
brauchten. Er war aber auch für viele, viele andere Menschen da.
Sei dies in seiner dienstlichen Stellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität
zu
Marburg, oder in freundschaftlichen Beziehungen.
Seine Liebe zum gesprochenen und geschriebenen Wort hat er als Systementwickler zum Beruf gemacht.
Jost war
ein Ästhet und Schöngeist, sehr kreativ darin, andere zu überraschen.
Er war da – immer da – für
alle….
Und das bedingt wohl, dass er für andere alles tat, aber sich für sich selbst zu wenig Zeit nahm. Jost hatte
nie Zeit „übrig“ und war immer auf der „Überholspur“, wie sein bester Freund
Ingo
uns so treffend beschrieb.
Besser kann man ein Leben im Dauerstress wohl bildlich nicht darstellen.
Trotz unserer Hinweise, dass er nicht genug auf seine Gesundheit achte, war Jost immer unbesorgt, bis sich
die ersten Anzeichen einer vermutlichen Erkrankung meldeten, jedoch bei zwei Untersuchungen als nicht
behandlungsbedürftig bezeichnet wurden.
Schließlich
versagte sein Herz aber doch.
Wenn in der Ruhe die Kraft
liegt, wie das Sprichwort sagt, dann möge Gott uns allen
die Kraft schenken, den
überaus großen Verlust unseres Sohnes, Bruders, Enkels,
und Freundes Jost zu ertragen
und zu tragen.
Natürlich könnten wir noch
jahrelang Weiteres aufzeigen: Seine Kindheit, Schulzeit am
Gymnasium in Dierdorf,
Studium an der Uni Trier - die große Freude an seiner Arbeit,
aber dafür fehlt hier heute
die Zeit.
(Sehen Sie, Herr Pfarrer, den Lebenden fehlt es offenbar schon immer an Zeit…